Osteoporose

Was ist Osteoporose?

Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung des Knochens. Dabei verändert sich die Knochenstruktur, Knochensubstanz geht verloren und die Tragfähigkeit der Knochen verringert sich erheblich. Das führt zu vermehrter Brüchigkeit des Knochens, die betroffenen Menschen brechen sich ihre Knochen aus geringstem Anlass.

Osteoporose ist in Deutschland die häufigste Knochenerkrankung, wobei Frauen – meist nach den Wechseljahren – das höchste Krankheitsrisiko besitzen.

Die Osteoporose beginnt schleichend und ist primär nicht schmerzhaft. Sie wird häufig erst dann erkannt, wenn bereits Knochenbrüche, meist im Bereich der Wirbelkörper, Oberschenkelhals bzw. Unterarm aufgetreten sind.

Osteoprortischer Oberschenkelknochen
Links: Osteoporotischer Oberschenkelknochen mit unzureichender Knochenfestigkeit, Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes und deutlich erhöhter Knochenbrüchigkeit Rechts: Gesunde Knochensubstanz des Oberschenkelknochens.

Ursachen

Der menschliche Knochen ist ein lebendes Gewebe, in dem das ganze Leben hindurch Umbauprozesse stattfinden. Diese Funktionen werden gesteuert durch die Geschlechtshormone, indem sie unter anderem die Aufnahme von Calcium in das Knochengewebe regeln und den Knochenabbau bremsen.

Bis etwa zum 30. Lebensjahr überwiegt der Knochenaufbau. Ungefähr mit 35 Jahren ist die maximale Knochendichte erreicht, danach überwiegt der Knochenabbau. Bei einem gesunden Menschen ist der altersbedingte unvermeidliche Knochenabbau nicht bedenklich, da der Knochen stabil genug bleibt, um nicht zu brechen. Bei Osteoporose-Patienten kommt es dagegen zu einem zu starken Abbau der Knochenmasse mit erheblich erhöhter Gefahr von Knochenbrüchen.

 

Links und Rechts: Deutlich verminderte Knochensubstanz und Knochenqualität zweier Wirbelkörper. Die gestörte Mikroarchitektur des Knochens ist deutlich zu erkennen.

Risikofaktoren

Höheres Lebensalter: Ab dem 35. Lebensjahr verringert sich die Knochendichte mit zunehmendem Alter.

Östrogenmangel bei Frauen nach den Wechseljahren: Durch den Hormonmangel werden die knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) aktiviert, sodass vermehrt Knochenmasse abgebaut wird.

Genetische Faktoren

Fehlernährung: Mangel an Calcium und Vitamin D bzw. zu viele phosphathaltige Lebensmittel. Darüber hinaus können übermäßige Diäten, erhöhter Kaffeegenuss, Missbrauch von Abführmitteln ebenso zu einer Mangelversorgung mit Calcium und Vitamin D führen.

Rauchen, Alkohol:

Rauchen schädigt die Knochen durch mangelnde Versorgung des Knochengewebes. Der jährliche Knochenverlust ist bei Rauchern etwa doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern.

Alkohol im Übermaß fördert im Körper die Bildung von Stoffen, die Vitamin D vernichten. Außerdem wird beim Abbau von Alkohol im Körper Parathormon verbraucht. Das Parathormon steuert zusammen mit Calcitonin die Aufnahme von Calcium.

  • Untergewicht (BMI < 20): Vermutlich besteht bei Untergewicht eine geringere Beanspruchung der Knochen aufgrund des geringeren Körpergewichts.
  • Bewegungsmangel: Regelmäßige Bewegung signalisiert dem Knochen, dass er gebraucht wird. Durch Zug- und Druckeinwirkungen werden die knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten) aktiviert.
  • Bestimmte Erkrankungen: Erkrankungen wie z. B. Überfunktion von Schilddrüse oder Nebenschilddrüsen begünstigen ebenfalls knochenabbauende Prozesse.
  • Medikamente: Einige Medikamente (z. B. Kortisontabletten, Immunsupressiva) haben negative Effekte auf den Knochen und können einen verstärkten Knochenabbau begünstigen.


Am besten vorbeugen

Die natürlichste Art der Vorbeugung ist eine “knochenfreundliche” Ernährung. Viel Calcium enthalten Milch und Milchprodukte, besonders Hartkäse, Gemüsesorten, Vollkornbrot und Fisch, der gleichzeitig auch Vitamin D enthält. Calciumräuber wie Alkohol, tierische Eiweiße, koffeinhaltige Limonaden und Kaffee meiden. Außerdem sollte der übermäßige Genuss phosphathaltiger Lebensmittel, wie Fleisch und Wurst, Schmelzkäse und Softdrinks vermieden werden.

Vitamin D kommt nur in wenigen Nahrungsmitteln vor. Daher sollte die Fähigkeit des Körpers genutzt werden, der mit Hilfe des Sonnenlichts selbst Vitamin D herstellen kann.

Neben gesunder Ernährung und Sonnenlicht hilft angemessene sportliche Betätigung bei der Vorbeugung gegen Osteoporose.

Das Zentrum Orthopädie und Unfallchirurgie Südbaden (ZOUS) ist ein von der DVO (Dachverband Osteologie e.V) zertifiziertes Schwerpunktzentrum für Osteoporose mit praxiseigenem DEXA-Gerät (Dual-Energy X-Ray-Absorptiometrie) zur Knochendichtemessung.

Wir besitzen jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet der Osteologie und freuen uns, Sie über Vorbeugung, Diagnostik und Therapie der Osteoporose ausführlich beraten zu können.